Grundlagen
Grundlagen zur Entstehung, zur Verbreitung und dem Schweregrad von Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial sind für die strategische Planung entscheidend. Die Vorbereitung und Bewältigung von Pandemien basiert auf nationalen und internationalen rechtlichen Grundlagen. Konkrete Entscheidungen sind das Ergebnis von Abwägungsprozessen, die sich an ethischen Leitlinien orientieren.
Hintergrund und Zielsetzung: Pandemien bedrohen die öffentliche Gesundheit erheblich. Sie erfordern eine koordinierte Zusammenarbeit sowie abgestimmte Massnahmen auf nationaler und internationaler Ebene. Ziel ist es, dass die strategischen Planung und operativen Umsetzung nicht nur auf den rechtlichen Grundlagen aufbaut, sondern auch wissenschaftlichen Erkenntnisse, ethische Leitlinien und praktische Erfahrungen berücksichtigt.
Zielgruppe: Die Zielgruppe umfasst strategische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf Bundes- und Kantonsebene sowie operative Stellen, die für die Umsetzung der Massnahmen verantwortlich sind.
Grundlagen: Das Epidemiengesetz (EpG, SR 818.101) sowie die Epidemienverordnung (EpV, SR 818.101.1) bilden die rechtliche Grundlage zur Bewältigung übertragbarer Krankheiten und des Pandemieplans. Das EpG steht im Einklang mit den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV, SR 0.818.103) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die für die internationale Kooperation und Koordination entscheidend sind. Wissenschaftlich basieren die Grundlagen auf dem aktuellen Stand der Forschung zu Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial – insbesondere viralen Atemwegserregern – sowie deren Ausbreitungsdynamik und Schweregrad.
Strategische Aspekte: EpG und EpV definieren Kompetenzen und Zuständigkeiten. Sie ermöglichen den zuständigen Behörden, geeignete Massnahmen zu ergreifen, um gesundheitliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen einer Pandemie zu minimieren. Das EpG wird aktuell einer Teilrevision unterzogen, um Bund und Kantone besser auf zukünftige Pandemien vorzubereiten. Besondere Bedeutung in der strategischen Planung hat der One Health-Ansatz, der die Integration der Gesundheitsaspekte von Mensch, Tier und Umwelt betont. Zudem helfen Pandemieszenarien dabei, mögliche Entwicklungen aufzuzeigen und so die strategische Planung zu unterstützen.
Operative Aspekte: Die Risikobeurteilung dient der Früherkennung und analysiert systematisch potenzielle Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit. Die Entwicklung der epidemiologischen Lage in der Schweiz wird in vier Pandemiephasen beschrieben. Diese dienen als zentrales Instrument zur strategischen Planung und zur operativen Umsetzung von Massnahmen. Parallel dazu bezieht sich das dreistufige Lagemodell des EpG auf das potenzielle Ausmass der Krise in der Schweiz. In allen Phasen der Pandemie müssen ethische Grundsätze in die Entscheidungsprozesse integriert werden, um eine faire und transparente Bewältigung zu gewährleisten.
Risiken und Herausforderungen: Ein zentrales Risiko in der Pandemievorbereitung ist die Unsicherheit hinsichtlich der Entstehung, der Ausbreitung und des Schweregrads neuer Krankheitserreger. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Massnahmen stellen bei der Bewältigung eine Herausforderung dar. Die Massnahmen müssen daher sorgfältig abgewogen und kontinuierlich angepasst werden. Eine fortlaufende Risikobeurteilung und Anpassung der Strategien sind entscheidend, um auf unvorhergesehene Entwicklungen reagieren zu können.
Zuständigkeiten: Der Bundesrat legt unter Einbezug der Kantone die Ziele und Strategien zur Erkennung, Überwachung, Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten fest (Art. 4 EpG). Nationale Ethikkommissionen beraten die zuständigen Behörden bei der Klärung ethischer Fragestellungen und liefern fundierte, evidenzbasierte Einschätzungen und Empfehlungen.
Globaler Kontext
Vorbereitung und Bewältigung einer Pandemie sind globale Aufgaben, deren Lösung ein weltweit koordiniertes Vorgehen erfordern.
Rechtliche Grundlagen
Rechtliche Grundlage des Pandemieplans ist das Epidemiengesetz. Als Basis für die grenzüberschreitende Überwachung und Bewältigung dienen die internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV).
Revision Epidemiengesetz
Mit der Revision des Epidemiengesetzes sollen die rechtlichen Grundlagen zur Bewältigung zukünftiger Pandemien optimiert werden.
One Health
Krankheitserreger, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden, stellen ein grosses Pandemierisiko dar. Der One Health-Ansatz fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Epidemiologische Grundlagen
Zur strategischen Planung ist es entscheidend, die Ausbreitungsdynamik und den Schweregrad von Krankheitserregern zu kennen.
Ethische Grundlagen
Ethische Leitlinien unterstützen dabei, Entscheidungen in Krisensituationen gerecht und nachvollziehbar zu gestalten und die Solidarität mit den Schwächsten zu sichern.
