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Veröffentlicht am 1. Juli 2025

One Health

Die Übertragung von Krankheitserregern zwischen Tier und Mensch stellt ein relevantes Pandemierisiko dar. Der One Health-Ansatz basiert auf der Grundlage, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander zusammenhängen. Er fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Humanmedizin, Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften und ist essentiell für die Prävention und Bewältigung von Epidemien und Pandemien.

Grundlagen

Das Vordringen des Menschen in bisher unbewohnte Gebiete, die zunehmende Intensivierung der Nutztierhaltung und die weltweit gestiegene Mobilität erhöhen das Risiko, dass zoonotische Erreger neu entstehen, mutieren und schliesslich auf den Menschen überspringen. Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie notwendig eine integrierte One Health-Überwachung ist. Diese kann helfen, neu auftretende Infektionen zu antizipieren, frühzeitig vor Ausbrüchen zu warnen und die Bekämpfung zu beschleunigen.

Die Mehrheit der heute bekannten, für den Menschen ansteckenden Krankheitserreger, sind zoonotischen Ursprungs. Sie werden durch direkten Kontakt mit Tieren, kontaminierten Lebensmitteln oder durch Vektoren wie Zecken und Mücken übertragen.

Der One Health-Ansatz zielt darauf ab, die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen und zu optimieren (Abbildung 1).

Drei sich überlappende Kreise mit Symbolen und den Bezeichnungen Mensch, Tier und Umwelt sind dargestellt. In der Mitte, wo sich alle Kreise überschneiden, steht der Begriff One Health.

Umsetzung

Eine erfolgreiche Umsetzung des One Health-Ansatzes in der Pandemievorbereitung erfordert zwingend eine sehr enge und konsequente inter- und intradisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Mensch, Tier und Umwelt. Akteurinnen und Akteure müssen auf politischer, exekutiver, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene eng zusammenarbeiten und ihre Expertise gemeinsam ausbauen. Dies sollte im Einklang mit dem One Health-Ansatz auf nationaler und internationaler Ebene geschehen, um komplexe Gesundheitsrisiken ganzheitlich anzugehen.

In der Schweiz können ämterübergreifende Gremien wie das Unterorgan «One Health» unter der Leitung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) helfen, die Ausbreitung potenziell pandemischer Erreger im Sinne des One Health-Ansatzes zu verhindern oder einzudämmen. Der Austausch von Daten und Informationen zwischen den verschiedenen Sektoren ist entscheidend, um sich auf mögliche Zoonose-Ereignisse vorzubereiten oder darauf zu reagieren. Auch auf kantonaler Ebene braucht es die Zusammenarbeit zwischen kantonalen Veterinärämtern, Gesundheitsbehörden und Umweltschutzorganisationen. Werden also integrierte Pandemie- und Krisenpläne erstellt, soll der One Health-Ansatz mit einbezogen werden.

One Health im Pandemieplan

Im Pandemieplan wird der One Health-Ansatz unter anderem in folgenden Kapiteln thematisiert:

  • Durch die Labordiagnostik von Erregern bei Menschen, Tieren und in der Umwelt (z. B. im Abwasser) können Risiken frühzeitig identifiziert und gezielte Massnahmen getroffen werden.
  • Für die Früherkennung ist die Überwachung zoonotischer Erreger bei Tieren unverzichtbar, um potenzielle Übertragungen auf den Menschen rechtzeitig zu erkennen und den Informationsaustausch zwischen zuständigen Behörden sicherzustellen.
  • Auf dieser Grundlage können Massnahmen im Veterinärbereich entwickelt werden, die der Eindämmung von Infektionen und dem präventiven Schutz bei Tieren und Tierhaltenden dienen.
  • Die Tierethik ist letztlich ein Element der ethischen Grundlagen. In der Pandemievorbereitung und -bewältigung müssen die Interessen aller Betroffenen berücksichtigt werden.

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