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Veröffentlicht am 1. Juli 2025

Wirtschaftliche Auswirkungen

Eine Pandemie stellt Unternehmen vor Herausforderungen und kann eine wirtschaftliche Krise bewirken. Während der Covid-19-Pandemie wurden die Unternehmen teilweise unter Rückgriff auf Notrecht unterstützt.  Der künftige Umgang mit diesen Risiken ist Gegenstand der laufenden Revision des Epidemiengesetzes.

Gesamtwirtschaft

Eine schwere Epidemie oder Pandemie ist mit potenziell hohen volkswirtschaftlichen Kosten verbunden. Dies zeigte sich anlässlich der Covid-19-Pandemie, die die Weltwirtschaft in die schärfste Krise seit Jahrzehnten stürzte. Das globale Bruttoinlandprodukt (BIP) brach im Jahr 2020 um 3,3 Prozent ein. In der Schweiz ging das BIP im Jahr 2020 um 2,1 Prozent zurück. Damit war der wirtschaftliche Einbruch in der Schweiz ähnlich stark wie 2009 während der Finanzkrise. Eine Besonderheit der Pandemie im Vergleich zu früheren Wirtschaftskrisen bestand darin, dass ein gleichzeitiger Angebots- und Nachfrageschock die Wirtschaft beeinflusste (Begrenzung der Wirtschaftsaktivität durch Massnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung sowie gleichzeitig Nachfragerückgänge im In- und Ausland).

Eine Pandemie, die sich durch eine Übertragung von Tier auf Mensch und Mensch zu Mensch weiterverbreitet, kann mit weitreichenden Auswirkungen in der Tierzucht und -produktion verbunden sein. Dazu gehören bspw. Störungen der Lieferketten und ein Mangel an tierischen Produkten.

Eine Pandemie kann als Katalysator bestimmter Entwicklungen wirken. Beispielsweise wurde während der Covid-19-Pandemie enorm viel Arbeit im Homeoffice erledigt. Der Anteil an Homeoffice liegt seither deutlich über dem Niveau von vor der Pandemie. Eine Pandemie und Massnahmen zu ihrer Bewältigung können sich zudem auf den volkswirtschaftlichen Strukturwandel auswirken.

Unternehmensebene

Eine Pandemie stellt die einzelnen Unternehmen auf verschiedenen Ebenen vor Herausforderungen. Die Auswirkungen können im Einzelfall bzw. je nach Branche, Unternehmensgrösse, Wirtschaftszweig etc. sehr unterschiedlich sein. Krankheitsbedingte Ausfälle führen zu einem Rückgang der verfügbaren Arbeitskräfte, was das Aufrechterhalten der gewohnten Produktion erschwert oder zeitweise sogar verunmöglicht. Zusätzliche (pandemiespezifische) Vorschriften und Massnahmen – etwa in Bezug auf Abstand und Hygiene oder ein Verbot von Veranstaltungen – können Arbeitsabläufe und die betriebliche Produktivität beeinträchtigen. Je nach Umfeld, in dem das Unternehmen tätig ist, besteht das Risiko von Lieferkettenproblemen.

Eine rechtzeitige und gründliche Vorbereitung auf die Pandemie ist für die einzelnen Unternehmen unerlässlich. Die Arbeitgebenden übernehmen so auch die ihnen durch das Gesetz übertragene Verantwortung für das gesundheitliche Wohlergehen ihrer Angestellten im Falle einer Pandemie. Detaillierte Informationen gibt das Handbuch für die betriebliche Vorbereitung (siehe weiterführende Informationen).

Finanzielle Unterstützung von Unternehmen

Während der Covid-19-Pandemie wurden die Unternehmen von Bund und Kantonen finanziell unterstützt; die Massnahmen des Bundes wurden teilweise unter Rückgriff auf Notrecht ergriffen. Die Unternehmen können nicht davon ausgehen, dass sie in einer zukünftigen Pandemie vom Staat erneut mit solchen Massnahmen unterstützt werden. Der Umgang mit schwankenden Umsätzen gehört grundsätzlich zum unternehmerischen Risiko.

Die finanziellen Risiken im Zusammenhang mit einer Pandemie sind Gegenstand der laufenden Revision des Epidemiengesetzes.

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